Während in ganz Deutschland Waldbesitzer über den massiven Befall durch den Borkenkäfer und die damit verbundenen wirtschaftlichen Verluste klagen, bleibt der Ingelheimer Stadtwald vergleichsweise verschont. Laut Förster Florian Diehl verzeichnet unser Stadtwald nur einen geringen Befall. Der Grund hierfür liegt in einer zukunftsorientierten Entscheidung, die der Stadtrat bereits vor über 30 Jahren getroffen hat: Den Umbau des Ingelheimer Stadtwaldes von einer anfälligen Monokultur hin zu einem naturnahen Mischwald. Durch diese Umwandlung wurden viele Fichtenbestände, die besonders anfällig für den #Borkenkäfer sind, durch widerstandsfähigere Mischbestände ersetzt, ein Schritt, der sich heute als äußerst vorteilhaft erweist.

Seit 14 Jahren bin ich im Waldausschuss aktiv, und immer wieder wurde von einigen Stadtratsmitgliedern gefordert: „Der Wald muss Rendite abwerfen.“ Diese Ansicht habe ich nie geteilt. Heute zeigt sich, dass die Weitsicht und das Engagement von Förster Florian Diehl uns in die glückliche Lage versetzt haben, den Borkenkäferbefall auf einem geringen Niveau zu halten. Hätten wir den Forderungen nachgegeben, den Wald wie ein gewinnorientiertes Unternehmen zu führen, würden wir heute die gleichen Probleme haben wie viele Forstbetriebe in Deutschland.

Ich bin fest davon überzeugt, dass der Erhalt und die nachhaltige Bewirtschaftung unseres Stadtwaldes eine weitaus sinnvollere Investition ist als kurzfristige Gewinnmaximierung. Wenn wir es uns leisten können, für die gelben Leih-Fahrräder der MVGmeinRad, die im ersten Jahr etwa 120.000 Euro gekostet haben, Gelder bereitzustellen, dann ist der jährliche Zuschuss für den Stadtwald definitiv gut angelegt. Jeder Baum, den wir wachsen lassen können, ohne ihn zu vermarkten, und jeder Baum, den wir neu und sinnvoll pflanzen, ist eine langfristige Investition in unser Klima. Gleichzeitig leisten wir einen Beitrag für die kommenden Generationen, die von einem intakten und gesunden Wald profitieren werden, ein Sparbuch, das unseren Enkeln und Urenkeln zugutekommt.

Der nachhaltige Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen ist nicht nur ein Gebot der Vernunft, sondern auch eine Investition in die Zukunft unserer Stadt und unseres Planeten. Die CDU Ingelheim wird weiterhin dafür kämpfen, dass der Stadtwald als naturnahes Ökosystem bewahrt bleibt und nicht den kurzfristigen Renditegedanken geopfert wird.

Seit 17 Jahren bin ich in der Kommunalpolitik in Ingelheim aktiv und regelmäßig, alle zwei bis drei Jahre, landet dasselbe Thema auf der Tagesordnung: ein kleines Grundstück im #Saalgebiet, das etwa 85 m² groß und dreieckig ist. Immer wieder wird von der Stadtverwaltung die Idee vorgebracht, auf dieser winzigen Fläche ein Haus zu bauen. Doch in all diesen Jahren wurden die Pläne, sowohl im Bau- und Planungsausschuss als auch im Stadtrat, konsequent abgelehnt.

Das Grundstück hat eine äußerst ungünstige Form und Größe. Es handelt sich um ein Dreieck und mit gerade einmal 85 m² Fläche. Ich halte es schlicht für Unsinn, hier ein Haus zu planen. Zusätzlich erfordert die Stellplatzsatzung der Stadt, dass auf jedem Baugrundstück auch ein Stellplatz bereitgestellt werden muss. Der aktuelle Entwurf sieht vor, die Garage in das Erdgeschoss des Hauses zu integrieren, was für mich nur ein weiteres Problem darstellt. Es ist doch offensichtlich, dass bei derart beschränktem Raum diese „Garage“ eher für Lagerzwecke genutzt würde, aber mit Sicherheit nicht zum Abstellen eines Fahrzeugs.

Die Stadtverwaltung argumentiert, dass hier früher ein kleines Haus gestanden habe, das im Zuge des Ausbaus des Saalgebiets abgerissen wurde. Angeblich stand es an einer so engen Stelle der Straße, dass es den Verkehr behindert habe. Ältere #Nieder-Ingelheimer bestätigen jedoch, dass die Bezeichnung „Haus“ für dieses Gebäude stark übertrieben ist. Es handelte sich vielmehr um einen einfachen Anbau, der vorübergehend als Unterkunft diente.

Ein weiterer Punkt, der bei der Diskussion oft außer Acht gelassen wird, ist die Umgebung des Grundstücks. Der Bereich rund um die Saalkirche ist vollständig gepflastert, es gibt kaum grüne Flächen. Sowohl die SPD als auch die Grünen im Stadtrat fordern immer wieder, mehr Stadtbegrünung zu schaffen, vor allem angesichts der heißer werdenden Sommer, die nach mehr Schatten verlangen. Hier haben wir eine großartige Gelegenheit, diesem Anliegen nachzukommen: Anstatt das kleine Grundstück für einen problematischen Hausbau zu verwenden, könnte es sinnvoll und einfach begrünt werden.

Ein oder zwei Bäume, vielleicht mit etwas Begleitgrün und einer Bank, und schon hätten wir einen kleinen grünen Fleck im Saalgebiet, der zur Verschönerung und zur Verbesserung des Mikroklimas beiträgt. Die Baumarten müssten natürlich entsprechend der Grenzabstände sorgfältig ausgewählt werden, doch unser Grünflächenamt ist in solchen Fragen ein kompetenter Partner, der uns dabei unterstützen könnte.

Vor einigen Jahren hat die SPD eine Kampagne zur Pflanzung von 1000 Bäumen angekündigt. Warum also nicht hier anfangen? Die Grünen propagieren ebenfalls regelmäßig, dass mehr Flächen mit Bäumen beschattet werden sollten. Hier, auf diesem kleinen Grundstück in Nieder-Ingelheim, hätten sie die perfekte Möglichkeit, ihre Vision in die Tat umzusetzen.

Es bleibt spannend, wie sich diese Diskussion in den kommenden Wochen entwickeln wird. Aus meiner Sicht wäre es ein Gewinn für die Stadt, an dieser Stelle auf Natur und Erholung zu setzen, anstatt ein unnötiges Bauvorhaben voranzutreiben, das weder praktisch noch nachhaltig erscheint.

 

Im Saal 1  

Die diesjährige Burgunderprobe des Oberbürgermeisters war ein voller Erfolg und wird vielen Besuchern sicher noch lange in Erinnerung bleiben. Das Festzelt war ausgebucht und alle Tische waren bis auf den letzten Platz besetzt. Besonders die liebevolle und detailreiche Dekoration des Festzeltes, für die der städtische Bauhof verantwortlich war, trug zur festlichen Atmosphäre bei.

In seiner Eröffnungsrede betonte der Oberbürgermeister ein besonderes Highlight des Abends: Nach vielen Jahren durften wir bei der Burgunderprobe endlich wieder einen männlichen Probensprecher begrüßen. Dies sollte sich auf äußerst positive Weise bemerkbar machen. In der Vergangenheit war es oft so, dass spätestens nach dem ersten Drittel der Burgunderprobe eine gewisse Unruhe im Zelt entstand. Gespräche und Nebengeräusche führten dazu, dass es manchmal schwer war, den Ausführungen auf der Bühne zu folgen.

Auch wenn die Probensprecherinnen der vergangenen Jahre zweifellos über große (Wein-)Kompetenz verfügten, war es für das Publikum oft anstrengend, sich durch das Programm zu hören. Anders jedoch am gestrigen Abend: Probensprecher Dirk Würtz verstand es meisterhaft, die Gäste mit seiner lockeren, abwechslungsreichen und gleichzeitig professionellen Moderation durch den Abend zu führen. Seine unterhaltsame Art hielt das Publikum bis zum Schluss aufmerksam und engagiert. Man konnte spüren, dass alle „bei der Sache“ waren und mit Freude und Interesse dem Programm folgten.

Dieser Abend zeigt deutlich, wie sehr der Erfolg einer Veranstaltung von der Persönlichkeit und den Fähigkeiten des Moderators abhängt. Dirk Würtz gelang es nicht nur seine eigene Leidenschaft für den Wein und die Tradition der Burgunderprobe zu vermitteln, sondern auch das Publikum aktiv einzubinden und den Abend in einer angenehmen Atmosphäre zu gestalten.

In einer Zeit, in der in allen Bereichen des Lebens großer Wert auf Gleichberechtigung gelegt wird, ist es vielleicht an der Zeit darüber nachzudenken, auch bei der Besetzung des Probensprechers die Vielfalt zu fördern. Während in den letzten Jahren überwiegend Frauen diese Rolle übernommen haben, hat sich gestern Abend gezeigt, dass auch männliche Probensprecher einen wichtigen Beitrag leisten können. Aus Gründen der Gleichberechtigung wäre es also durchaus denkbar, in den kommenden Jahren regelmäßig männliche Probensprecher zu verpflichten. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Überlegungen entwickeln und welche Entscheidungen in den nächsten Jahren getroffen werden.

In jedem Fall hat die diesjährige Burgunderprobe bewiesen, dass diese traditionelle Veranstaltung weiterhin ein Höhepunkt im Ingelheimer Veranstaltungskalender bleibt. Mit einem Moderator wie Dirk Würtz, der für Begeisterung und gute Stimmung sorgt, dürfen wir uns schon jetzt auf die kommende Burgunderprobe freuen.

Seit Monaten wiederholt die #Kreisverwaltung gebetsmühlenartig, dass ein #Notfall-Einsatz-Fahrzeug (NEF) in Ingelheim nicht notwendig sei. Das Argument: Ein solches Fahrzeug sei schlichtweg zu teuer und das Notarztfahrzeug in Bingen sei für die gesamte Region ausreichend. Bislang habe ich diese Entscheidung zwar nicht nachvollziehen können, musste sie aber akzeptieren. Schließlich ist es kein Geheimnis, dass sowohl die Krankenkassen als auch die Kassenärztliche Vereinigung (KV) mit Nachdruck versuchen, die Zahl der Krankenhäuser in Deutschland zu reduzieren und Einsparungen im Gesundheitswesen durchzusetzen.

Doch die Ereignisse vom letzten Freitag in Großwinternheim zeigen eindrucksvoll, wie diese Sparpolitik in der Realität aussehen kann und wie unsinnig sie ist.

Auf einem Hoffest eines Weinguts in Großwinternheim wurde eine Hüpfburg für die Kinder aufgebaut. Wie es bei solchen Veranstaltungen üblich ist, tobten die Kinder auf der Hüpfburg, bis sich eines von ihnen den Arm brach. Ein Hausarzt, der in solch einem Fall zu Hilfe kommen könnte, war wie zu erwarten um diese Uhrzeit nicht erreichbar. Die Eltern, die offenbar zu Fuß oder mit dem Fahrrad gekommen waren, entschieden sich, den Notarzt zu rufen. Doch hier begann das eigentliche Problem: Der Notarzt in Bingen und Mainz war beide nicht verfügbar. Stattdessen wurde der Rettungshubschrauber gerufen, um einen Notarzt aus Worms oder Alzey einzufliegen.

Was folgte, ist ein Paradebeispiel für die widersprüchliche Logik der aktuellen Gesundheitspolitik. Der Rettungshubschrauber, der für echte Notfälle wie Herzinfarkte oder schwere Unfälle vorgesehen ist, musste zu einem vergleichsweise harmlosen Fall wie einem gebrochenen Arm ausrücken. Die Kosten für diesen Einsatz? Sie übersteigen die eines Notarztwagens um ein Vielfaches. Ein solcher Hubschrauberflug ist extrem teuer und aufwändig, während ein lokales Notarztfahrzeug diese Aufgabe deutlich effizienter und kostengünstiger hätte übernehmen können.

Der Einsatz des Hubschraubers zeigt nicht nur die Unlogik der Einsparungen im Notarztsystem, sondern auch die damit verbundenen Umweltbelastungen. Allein der Kraftstoffverbrauch, die CO2-Emissionen und die allgemeine Umweltbelastung durch einen Hubschraubereinsatz sind immens und dies alles, weil angeblich ein Notarztfahrzeug vor Ort zu teuer ist.

Aber damit nicht genug: Während der Rettungshubschrauber auf der Landstraße zwischen Großwinternheim und Schwabenheim landete, um den Notarzt abzuladen, musste die Besatzung feststellen, dass einige Autofahrer versuchten, sich um den Hubschrauber herum zu quetschen, um auf der engen Landstraße weiterzufahren. Ein Bekannter, der am Ortseingang wohnt, berichtete mir von dieser unglaublichen Szene. Die Besatzung des Hubschraubers war gezwungen, sich hinzustellen und die Autofahrer physisch daran zu hindern, weiterzufahren. Man fragt sich, ob die Verkehrsteilnehmer den Ernst der Lage nicht erkennen oder ob schlicht der Respekt vor einem Rettungseinsatz fehlt.

Diese Geschichte zeigt sehr deutlich, wie absurd die Situation vor Ort geworden ist. Die Entscheidung, einen Notarzt in Ingelheim einzusparen, ist nicht nur aus finanzieller Sicht fragwürdig, sondern führt auch zu einem ineffizienten und unnötig komplizierten Notfallmanagement. Wenn wir ernsthaft glauben, durch den Verzicht auf ein NEF Geld zu sparen, während gleichzeitig Rettungshubschrauber für Bagatellfälle wie einen gebrochenen Arm eingesetzt werden, dann sind wir auf dem Holzweg.

Die Bevölkerung sollte aufwachen und erkennen, dass diese Sparpolitik im Gesundheitswesen mehr Kosten verursacht, als sie einspart. Wir brauchen dringend eine neue Diskussion über die Notfallversorgung in unserer Region, bevor durch diese fahrlässigen Entscheidungen Menschenleben gefährdet werden.

Autonom 07

Heute wollte ich mit meinem Enkel die #Playmobil-Ausstellung im Kloster Eberbach besuchen. Doch schon auf dem Weg dorthin wurden wir auf dem Klostergelände von einem knuddelig-futuristisch aussehenden Fahrzeug überrascht, einem autonom fahrenden Minibus. Wie es der Zufall wollte, hielt das Fahrzeug direkt vor uns, und auf meine Frage, ob man mitfahren könne, bekamen wir ein freundliches „Ja“. Kurz darauf saßen wir im Bus und drehten zwei Runden.

Der Minibus wird zu Testzwecken auf dem Gelände eingesetzt und fährt von Donnerstag bis Sonntag. Interessierte können kostenlos auf einer 750 Meter langen Teststrecke mitfahren, die quer durch das Kloster führt. Ein „Kontrolleur“ ist immer dabei, um bei Problemen einzugreifen.

Der Minibus navigiert selbstständig durch das Gelände und muss dabei Herausforderungen wie Fußgänger, Lieferverkehr und natürliche Hindernisse wie fallende Blätter meistern. Bei Hindernissen stoppt er sofort. Wie bei einem Lieferwagen, der im Weg stand, und auf die menschliche Hilfe angewiesen war.

Es war faszinierend zu sehen, wie dieses autonome Fahrzeug seinen Weg durch die historischen Gebäude bahnte. Ich kann jedem nur empfehlen, die Playmobil-Ausstellung, die bis zum 21.11.2021 verlängert wurde, zu besuchen und die Fahrt mit dem cleveren kleinen Minibus gleich mitzunehmen.

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